In der Schweiz warnen Gewerkschaften vor den negativen Folgen einer möglichen Abkehr von der Personenfreizügigkeit mit der EU. Sie befürchten, dass dies zu mehr Arbeitslosigkeit, prekärer Beschäftigung, Lohndruck und Schwarzarbeit führen könnte. Die Gewerkschaften plädieren für den Erhalt des bestehenden Systems, das ihrer Meinung nach die beste Lösung für die Migrationssteuerung darstellt.
Wichtige Erkenntnisse
- Gewerkschaften warnen vor den Folgen einer Abschaffung der Personenfreizügigkeit.
- Daniel Lampart, Chefökonom des SGB, betont die Vorteile des aktuellen Systems.
- Alternativen wie Punktesysteme oder Zuwanderungsabgaben könnten zu mehr Problemen führen.
Personenfreizügigkeit: Ein Erfolgsmodell
Die Personenfreizügigkeit ermöglicht es EU-Bürgern, in der Schweiz zu leben und zu arbeiten. Daniel Lampart, Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), hebt hervor, dass dieses System in Verbindung mit Lohnschutz die beste Migrationsregelung weltweit darstellt. Er argumentiert, dass andere Systeme, wie Kontingente oder Punktesysteme, mehr Arbeitslosigkeit und Lohndruck erzeugen würden.
Risiken Alternativer Systeme
Die Gewerkschaften haben verschiedene internationale Systeme zur Migrationssteuerung analysiert:
- Kontingentsysteme: Diese haben in der Vergangenheit nicht effektiv funktioniert und führten oft zu illegaler Beschäftigung.
- Punktesysteme: Diese Systeme, wie sie in Kanada und Australien verwendet werden, garantieren keinen Arbeitsplatz und können dazu führen, dass hochqualifizierte Einwanderer in Hilfsjobs landen.
- Zuwanderungsabgaben: Diese könnten Anreize zur Schwarzarbeit schaffen und sind in der Praxis oft zu kompliziert.
Die Meinung der Arbeitgeber
Auch die Arbeitgeber unterstützen die Beibehaltung der Personenfreizügigkeit. Daniella Lützelschwab, Leiterin des Ressorts Arbeitsmarkt beim Schweizerischen Arbeitgeberverband, warnt vor den bürokratischen Hürden und der Unsicherheit, die mit einem Wechsel zu anderen Systemen verbunden wären.
Fazit
Die Gewerkschaften haben ihre Haltung zur Personenfreizügigkeit überdacht und erkennen nun die Vorteile, die sie für die Arbeitnehmer in der Schweiz mit sich bringt. Sie betonen, dass die Lohndiskriminierung von ausländischen Arbeitskräften auch Lohndruck auf Schweizer Arbeitnehmer ausübt. Ein Rückfall in alte Systeme würde nicht nur die Einwanderung nicht reduzieren, sondern auch die Arbeitsmarktsituation verschlechtern.
In Anbetracht der aktuellen Diskussionen um Zuwanderung und Arbeitsmarktpolitik ist es entscheidend, die Vorzüge der bestehenden Regelungen zu erkennen und zu bewahren, um die wirtschaftliche Stabilität und den sozialen Frieden in der Schweiz zu sichern.
Quellen
- Personenfreizügigkeit: Gewerkschaften warnen vor Alternativen, Neue Zürcher Zeitung.